Dekubitus: Verständnis, Prävention und effektive Behandlung

durch Sandra Mohr
Dekubitus Sonnenglanz GmbH Sandra Mohr

Dekubitus: Verständnis, Prävention und effektive Behandlung

Dekubitus, auch als Wundliegen oder Druckgeschwür bekannt, ist eine ernste und oftmals schmerzhafte Erkrankung, die bei bettlägerigen Patienten oder solchen mit eingeschränkter Mobilität auftritt. In diesem Blogbeitrag werden wir uns eingehend mit dem Thema Dekubitus beschäftigen, um zu verstehen, wie es entsteht, welche Faktoren das Risiko erhöhen und welche Präventions- und Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden sollten, um diese unangenehme Komplikation zu vermeiden.

  1. Verständnis von Dekubitus

Dekubitus entsteht, wenn anhaltender Druck auf eine bestimmte Körperregion die Durchblutung behindert, was zu Sauerstoffmangel und Nährstoffdefiziten in den betroffenen Geweben führt. Dies kann zu Zellschäden und letztendlich zum Absterben von Haut und darunterliegendem Gewebe führen. 

Dekubitus kann in vier Schweregrade eingeteilt werden:

  • Grad 1: Hautrötung, die nicht verschwindet, wenn der Druck entlastet wird.
  • Grad 2: Schädigung der oberen Hautschichten, die als Blasen oder oberflächliche Geschwüre erscheinen.
  • Grad 3: Schädigung, die bis in die tieferen Hautschichten reicht und tiefe Geschwüre verursacht.
  • Grad 4: Schädigung von Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenken, mit sichtbaren nekrotischen Geweben und möglicherweise Infektionen.
 
  1. Risikofaktoren für Dekubitus

Einige Faktoren erhöhen das Risiko, Dekubitus zu entwickeln:

  • Immobilität: Bettruhe, Rollstuhlgebrauch oder Bewegungseinschränkungen erhöhen das Risiko.
  • Alter: Ältere Menschen haben eine dünnere Haut und weniger Muskelmasse, was sie anfälliger macht.
  • Feuchtigkeit: Feuchtigkeit durch Schweiß oder Inkontinenz kann die Haut empfindlicher machen.
  • Mangelernährung: Unzureichende Nährstoffzufuhr beeinträchtigt die Hautgesundheit und die Fähigkeit des Körpers, sich zu regenerieren.
  • Geringes Körpergewicht: Wenig Fett- und Muskelmasse kann den Druck auf Knochen und Gelenke erhöhen.
  
  1. Prävention von Dekubitus

Um das Risiko von Dekubitus zu verringern, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Regelmäßige Umlagerung: Patienten sollten alle 2 bis 4 Stunden die Position wechseln, um den Druck auf gefährdete Körperbereiche zu entlasten.
  • Druckentlastende Hilfsmittel: Spezielle Matratzen, Kissen oder Sitzkissen können den Druck gleichmäßig verteilen und so die Durchblutung fördern.
  • Hautpflege: Die Haut sollte sauber und trocken gehalten werden. Feuchtigkeitscremes können helfen, Austrocknung zu verhindern, während Barriereschutzcremes bei Inkontinenz die Haut schützen können.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen ist, unterstützt die Hautgesundheit und Wundheilung. Bei Bedarf können Nahrungsergänzungsmittel in Betracht gezogen werden.
  • Frühzeitige Mobilisierung: Wenn möglich, sollten Patienten ermutigt werden, sich so früh wie möglich zu bewegen, um die Durchblutung zu fördern und das Risiko von Dekubitus zu reduzieren.
 
  1. Behandlung von Dekubitus

Die Behandlung von Dekubitus hängt vom Schweregrad und der individuellen Situation des Patienten ab. Einige allgemeine Ansätze umfassen:

  • Druckentlastung: Die Hauptursache für Dekubitus ist anhaltender Druck, daher ist es entscheidend, den betroffenen Bereich zu entlasten und weiteren Schaden zu verhindern.
  • Wundversorgung: Geschwüre sollten regelmäßig gereinigt und verbunden werden. Infektionen müssen frühzeitig erkannt und mit geeigneten Antibiotika behandelt werden.
  • Debridement: Abgestorbenes oder infiziertes Gewebe muss entfernt werden, um die Wundheilung zu fördern. Dies kann chirurgisch, enzymatisch oder autolytisch erfolgen, je nach Art und Zustand der Wunde.
  • Ernährung und Flüssigkeitszufuhr: Patienten mit Dekubitus benötigen möglicherweise zusätzliche Nährstoffe und Flüssigkeiten, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
  • Physiotherapie und Rehabilitation: Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität und Stärkung der Muskulatur können dazu beitragen, das Risiko von Dekubitus in Zukunft zu reduzieren.

 

Fazit:

Dekubitus ist eine ernste und potenziell vermeidbare Komplikation bei bettlägerigen oder immobilisierten Patienten. Ein besseres Verständnis der Ursachen, Risikofaktoren und präventiven Maßnahmen ist entscheidend, um das Auftreten von Druckgeschwüren zu reduzieren und die Lebensqualität betroffener Personen zu erhalten. Eine frühzeitige Erkennung und eine effektive Behandlung sind entscheidend, um den Heilungsprozess zu unterstützen und langfristige Schäden zu vermeiden.

Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Blogbeitrag lediglich informierenden Charakter hat und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Bei Anzeichen von Dekubitus oder anderen gesundheitlichen Problemen sollte immer ein Arzt oder medizinisches Fachpersonal konsultiert werden, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu gewährleisten. Die hier dargelegten Informationen ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch medizinisches Fachpersonal.

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